07.01.2025
Wie Castingshows Anfang der 2000er die Musik beeinflussten
„Popstars“ oder „Deutschland sucht den Superstar“ waren die ersten bekannten Castingshows in Deutschland, aber wie hat damals eigentlich alles angefangen?
90s00s MILLENNIUM RADIO
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Wie genau funktionieren Castingshows?
Wir alle kennen sie und lieben oder hassen sie: Castingshows. In den frühen 2000ern fing der Boom an und bis heute können wir uns nicht vor ihnen retten. Das Prinzip ist dabei simpel und genial. Meistens können sich Teilnehmer ab 16 Jahren bewerben und singen dann vor einer Jury vor. Es gibt diverse Runden, in denen sich die Kandidaten gesanglich beweisen müssen – später auch vor Live-Publikum.
Am Ende gibt es entweder einen einzigen Sieger oder, im Falle von „Popstars“ wird eine Gruppe gegründet mit mehreren Mitgliedern. Das Publikum wählt in einigen Shows am Ende aus, welche Kandidaten weiterkommen oder sogar gewinnen. Genau durch diese Fan-Bindung sollen hohe Einschaltquoten entstehen und so auch der kommerzielle Erfolg für die Gewinner folgen.
Popstars – die erste deutsche Castingshow der 2000er
Am 15. November 2000 startete RTL II mit „Popstars“ – Ziel war es eine Girlgroup zu finden, die Ähnlichkeit zu den britischen Spice Girls hatte. Das Format dieser Castingshow kam eigentlich aus Neuseeland und Australien, war dort ziemlich erfolgreich und wurde dann als Ableger in Deutschland lizenziert. Bei der ersten Staffel in Deutschland bewarben sich mehr als 4.500 Frauen, nur 32 von ihnen wurden zu einem Workshop nach Mallorca eingeladen.
Am Ende entstand daraus die Band No Angels. Die Debütsingle „Daylight in Your Eyes“ und das dazugehörige Album „Elle’ments“ landeten 2001 in Deutschland, Österreich und der Schweiz an der Spitze der Charts. Es folgten Auszeichnungen, weitere Alben und erfolgreiche Tourneen. Allerdings lösten sich die No Angeles Ende 2003 erstmals auf. Bis heute sind sie allerdings die erfolgreichste deutsche Girlgroup aller Zeiten.
Und auch „Popstars“ machte erfolgreich weiter, in der zweiten Staffel entstand die Band Bro’Sis, welche ebenfalls einen krassen Start in die Charts feiern konnte – sogar noch erfolgreicher als die No Angels. Bis 2015 lief die Castingshow weiter, dann war Schluss. Für den deutschen Musikmarkt waren gerade die ersten Jahre jedoch prägend.
Deutschland sucht den Superstar – die erfolgreichste deutsche Castingshow
In 2002 kam dann eine weitere Castingshow ins deutsche Fernsehen. „Deutschland sucht den Superstar“ war ein Ableger der britischen Show „Pop Idol“, die ein Jahr davor rauskam. RTL beauftragte den Musiker Dieter Bohlen mit der deutschen Castingshow-Version.
Bei „Deutschland sucht den Superstar“ werden Solokünstler oder –künstlerinnen gesucht, keine Band. Auch das kam bei dem Publikum direkt gut an, die erste Staffel schauten damals im Durschnitt 12,8 Millionen Menschen. Alexander Klaws ging als Sieger hervor und erreichte 2003 mit seiner Debütsingle „Take Me Tonight“ Platz eins der Singlecharts, auch sein dazugehöriges Album ging auf die Eins. Seitdem arbeitet er auch als Schauspieler und Musicaldarsteller.
„Deutschland sucht den Superstar“ ist die am längsten laufende Castingshow, bisher sind 21 Staffeln erschienen und auch dieses Jahr soll noch eine weitere rauskommen. Mittlerweile gibt es in Deutschland allerdings noch viele weitere Castingshows, wie „The Voice of Germany“ oder „Das Supertalent“. Ohne „Popstars“ und „Deutschland sucht den Superstar“ hätte es diesen Boom aber vielleicht nie gegeben.
No Angels - Daylight In Your Eyes (Official Video)
