1994: Der Sommer vor 30 Jahren
Der Sommer 1994 hatte es in sich, nicht nur temperaturmäßig, sondern auch aus sportlicher, musikalischer und kultureller Sicht. Aber was ist eigentlich alles vor 30 Jahren passiert?
Der Sommer 1994 hatte es in sich, nicht nur temperaturmäßig, sondern auch aus sportlicher, musikalischer und kultureller Sicht. Aber was ist eigentlich alles vor 30 Jahren passiert?
Sommer in den 90s: das waren Badelatschen aus Plastik, wir haben bauchfrei getragen, Bum Bum Eis gegessen und Hits von Loona und Lou Bega gehört! 90s90s Sommerhits: So klingt noch heute der Sommer.
Musikalisch hatte der Sommer 1994 einiges zu bieten. Prince Ital Joe & Marky Mark waren fünf Wochen mit „United“ an der Chartspitze.
Darauf folgten dann die Crash Test Dummies mit „Mmm Mmm Mmm Mmm“, die konnten sich jedoch nur eine Woche – vom 18. bis 24. Juli an der Spitze halten.
All-4-One waren dagegen dann bis Ende September mit „I Swear“ die Nummer 1 in Deutschland.
In Amerika ging‘s Mitte August auch ziemlich ab. Da fand nämlich das „Woodstock II“-Festival statt. Rund 350.000 Besucher sollen vor Ort gewesen sein, um sich Bands oder Musiker wie Green Day, The Cranberries, Metallica, Salt’N’Pepa oder unter anderem auch die Red Hot Chili Peppers anzuschauen.
Ein großer und wichtiger Tag für alle Musikfans war auch der 29. August 1994, denn da veröffentlichten Oasis ihr Debütalbum „Definitely Maybe“. Das hat nicht nur den Britpop berühmt gemacht, sondern zählt auch bis heute zu einem der besten Alben aller Zeiten.
Ein paar Tage vorher veröffentlichte auch die Kelly Family das Album „Over the Hump“ und erreichte damit den großen Durchbruch.
Gute Filme im Sommer sind ja immer so eine Sache. Auch 1994 konnte nicht jeder überzeugen. „Flintstones – Die Familie Feuerstein“ war in Deutschland zwar der zweiterfolgreichste Film des Jahres laut den Kinozuschauern – von der Presse und den Kritikern wurde er jedoch zerrissen und bekam den Negativ-Preis die Goldene Himbeere in zwei Kategorien.
Der Film sorgte nicht nur für den großen Durchbruch von Hugh Grant, er wurde auch für zwei Oscars nominiert. Bei Rotten Tomatoes konnte der Film sogar eine Bewertung von 96% von 100% erzielen.
Die Fußballweltmeisterschaft fand 1994 vom 17. Juni bis 17. Juli in den USA statt. Insgesamt wurden 52 Spiele gespielt und 141 Tore geschossen. Deutschland war Titelverteidiger, nachdem sie die WM 1990 gewonnen hatten. Und als erster Titelverteidiger überhaupt konnte die deutsche Mannschaft das Eröffnungsspiel für sich entscheiden. Außerdem gingen sie mit zwei Siegen und einem Unentschieden als Gruppensieger hervor.
Auch wenn sie das Achtelfinale gegen Belgien noch gewinnen konnten, war nach dem Viertelfinale – wie auch bei der EM 2024 – Schluss. Bulgarien siegte mit einem 2:1 gegen die Nationalmannschaft. Am Ende wurde Brasilien durch das Elfmeterschießen gegen Italien zum vierten Mal Weltmeister. Und das genau 20 Jahre vor dem unfassbaren 7:1 Sieg der deutschen Mannschaft gegen die Brasilianer im Halbfinale der WM 2014.
Heute hören wir immer wieder von extremen Temperaturen oder Wetterereignissen, durch den Klimawandel nehmen solche Phänomene immer mehr zu. Aber schon in 1994 gab es einen ziemlich heißen Sommer, der ebenfalls von starkem Unwetter begleitet wurde. Der Juli hatte die höchste Durchschnittstemperatur seit 1834: 22,8 Grad, für einige Regionen war dann auch der 30. Juli mit fast 40 Grad Celsius der heißeste Tag des Jahres - national war es der 1. August.
An insgesamt 20 Tagen zeigten die Thermometer mehr als 30 Grad an. Über den Juni, Juli und August verteilten sich 780 Sonnenstunden. Der Juni war allerdings etwas kühl, so dass sich die Durchschnittstemperatur des Sommers auf 19 Grad einpegelte. Damit konnte der wärmste Sommer von 1992 nicht übertroffen werden.
Aber nicht nur beim Wetter war im Sommer einiges los. Das wiedervereinigte Deutschland bekam zum Beispiel zum aller ersten Mal einen gesamtdeutschen Bundespräsidenten: Roman Herzog war vom 01. Juli 1994 bis zum 30. Juni 1999 im Amt. Kurz vorher wurde der § 175 des Strafgesetzbuchs gestrichen, der sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe gestellt hatte.
Die Estonia war auf dem Weg von Tallinn nach Stockholm, als sie sank. 852 Menschen starben, weil sie keine Zeit mehr hatten das Schiff zu verlassen, gerade mal 94 Leichen davon wurden geborgen. Nur 137 Passagiere überlebten. Bis heute ist es das schwerste Schiffsunglück in der europäischen Nachkriegsgeschichte. Zum Unglück an sich gab es immer wieder mehrere Theorien, die jedoch nie bestätigt werden konnten. Auch ein grobes Fehlverhalten seitens der Crew konnte ausgeschlossen werden.