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Sparks - When Do I Get to Sing 'My Way'
Ein Synthie-Hit, der aus dem Nichts kam und Sparks zurück ins Rampenlicht katapultierte - aber worum geht es in dem Song und welches Klischee greift das Musikvideo auf?
IN THE MIX
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Wann durften Sparks endlich „My Way“ singen?
Nach Jahren im musikalischen Off meldeten sich Sparks 1994 mit „When Do I Get to Sing 'My Way'“ zurück. Ihren letzten großen Hit hatten sie 1979: „The Number One Song in Heaven“.
„When Do I Get to Sing 'My Way'“ ist mehr als nur eine Anspielung auf Frank Sinatras „My Way“ – er ist ein cleverer Kommentar zum Musikbusiness, zum ewigen Warten auf Anerkennung und dazu, ob man irgendwann mal die Lorbeeren für sein Schaffen erntet. Mit ihrer typischen Mischung aus Drama, Humor und eingängigen Synthie-Sounds trafen die Mael-Brüder wieder mal ins Schwarze.
Warum hat der Song so eine besondere Wirkung?
Sparks schafften es, mit „When Do I Get to Sing 'My Way'“ Nostalgie und Zeitgeist perfekt zu verbinden. Musikalisch setzten sie auf die angesagte Synthie- und Techno-Welle – eine Richtung, die sie in den 70ern selbst mit Giorgio Moroder geprägt hatten. Der Song erinnert an Pet Shop Boys und Erasure, bleibt aber durch seinen theatralischen Stil eindeutig ein Sparks-Werk.
Textlich geht es um die Sehnsucht nach Anerkennung. Die zentrale Frage „Wann darf ich endlich so singen wie Sinatra?“ steht dabei sinnbildlich für den Wunsch, als Künstler ernst genommen zu werden. Aber statt nur über das harte Showbiz zu jammern, erzählen Sparks die Geschichte eines Musikers, der nicht mehr angesagt ist, sich aber trotzdem nicht aufgibt: "No use in taking their time or in wasting two dimes on a call to God knows who." Die Zeile zeigt die Frustration eines Künstlers, der merkt, dass seine Kontakte nichts mehr bringen und er sich selbst durchkämpfen muss.
Der Song schwankt zwischen Selbstzweifel und Größenwahn, zwischen Frust und der Hoffnung, es doch noch mal zu schaffen. Und genau diese Mischung aus Tragik und Ironie macht ihn so besonders.
Ein Musikvideo wie ein Filmklassiker
Das von Sophie Muller inszenierte Video ist eine kleine Hommage an alte Film-noir-Klassiker. Es zeigt die Rivalität zwischen den Mael-Brüdern in dramatischen Bildern: Russell Mael genießt das Rampenlicht, während Ron Mael – der kreative Kopf – im Schatten bleibt. Das Video spielt humorvoll mit Klischees über Musiker-Egos, hat aber nichts mit der Realität zu tun. Im Gegensatz zu gewissen anderen Musikerbrüdern haben sich Russel und Ron nämlich immer gut verstanden und arbeiten harmonisch zusammen - bis heute!
Auf die Frage vom Mojo Magazine nach ihrer schlimmsten Meinungsverschiedenheit, die sie je hatten, fiel den Mael-Brüdern nur ein, dass Russell der Meinung war, Rons Text zu diesem Song „passte nicht zur Schwere der Melodie". Russel soll gefragt haben: "Also gibt es eine andere Möglichkeit?“. Rons Reaktion: „Dann schreib du ihn!“ Russell fügte hinzu: „Aber er ging weg und machte es noch einmal, und sieh, was passiert ist.“
Wie erfolgreich war „When Do I Get to Sing 'My Way'“?
In Deutschland wurde „When Do I Get to Sing 'My Way'“ zum größten Sparks-Erfolg und landete auf Platz 7 der Charts. In den USA schaffte er es immerhin in die Top 10 der Dance-Charts. Auch in Belgien und Finnland lief es gut, während es in Großbritannien erst beim zweiten Anlauf für Platz 32 reichte. Kein Mega-Hit, aber definitiv ein Song, der hängen bleibt und mit der Zeit Kultstatus erreicht hat.
Sparks - When Do I Get To Sing 'My Way' (Official HD Video)
