Sparks sind zurück – und machen es natürlich auf ihre Weise
Die "größte Band, von der Ihr noch nie gehört habt" kündigen mit der Single "Do Things My Own Way" ihr 28. Studioalbum an.
Die "größte Band, von der Ihr noch nie gehört habt" kündigen mit der Single "Do Things My Own Way" ihr 28. Studioalbum an.
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Sparks, die Kultband um die Brüder Ron Mael und Russell Mael, starten 2025 mit Vollgas und einer brandneuen Single: "Do Things My Own Way"! Der Titel ist nicht nur Programm, sondern auch der erste Vorbote ihres mittlerweile 28. Studioalbums "Mad!", das noch dieses Jahr erscheinen wird. Gerade für 90s-Fans haben Sparks einen besonderen Platz im Herzen. Ihr Album "Gratuitous Sax & Senseless Violins" (1994) brachte uns die legendäre Hymne "When Do I Get to Sing 'My Way'?", die in Deutschland ein Top-10-Hit wurde. Mit ihrer Mischung aus Synthpop, Eurodance und ihrem unverwechselbaren Witz passten Sparks perfekt in die schrillen, mutigen und experimentierfreudigen 90s. Ob in Clubs, auf Mixtapes oder im Radio - ihr Sound war überall. Jetzt, drei Jahrzehnte später, zeigen Ron Mael und Russell Mael erneut, dass sie nichts von ihrem Esprit verloren haben. "Our mantra since 1972, amplified in 2025", sagen sie selbst. Die Sparks von damals sind auch die Sparks von heute - nur vielleicht noch kreativer.
Ron Mael (Keyboards) und Russell Mael (Gesang) sind Brüder aus Los Angeles, die schon in ihrer Jugend eine Faszination für Musik und Film entwickelten. Aufgewachsen mit einem Mix aus klassischem Hollywood-Glamour und britischem Rock'n'Roll, entwickelten sie früh ihren ganz eigenen Stil – eine Mischung aus Theatralik, Ironie und musikalischer Präzision. Anfangs spielten sie unter den Namen Urban Renewal Project und Halfnelson, bevor sie 1972 endgültig zu Sparks wurden. Ihr Markenzeichen? Ron Maels stoische Präsenz hinter dem Keyboard und Russells Maels expressiver Gesang mit seinem unverkennbaren Falsett. Und ja – sie verstehen sich gut! Während viele Geschwister-Duos in der Musikgeschichte an ihrem Ego zerbrochen sind, haben Sparks es geschafft, als Einheit zu arbeiten. Streit gibt es bei ihnen kaum, was vielleicht daran liegt, dass Ron Mael das musikalische Mastermind hinter den Songs ist und Russell Mael sich als Sänger voll darauf einlassen kann. Sie haben ein gemeinsames Ziel: immer wieder neue, aufregende Musik zu erschaffen.
Auch wenn viele Bands ihrer Generation irgendwann auf "Greatest Hits"-Modus schalten, haben Sparks nie aufgehört, Neues zu erschaffen. Ihr Einfluss auf Synthpop, New Wave und Electro ist unbestreitbar - ohne Sparks wären Acts wie Pet Shop Boys, Depeche Mode oder Erasure kaum denkbar. Jack Antonoff (u. a. Produzent von Taylor Swift sagt: "Alle Popmusik ist neu arrangierte Sparks."
Aber der Einfluss der "größten Band, von der du noch nie gehört hast" oder der "Lieblingsband deiner Lieblingsband" wurde von mehreren Generationen von Musikern anerkannt, von Joy Division über Duran Duran, Björk bis hin zu Beck und anderen. Ihr Einfluss auf die Musik kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Ein interessanter Vergleich zu Sparks ist die britische Band Oasis, die in den 90ern eine der größten Rockbands der Welt war. Die Brüder Noel Gallagher und Liam Gallagher standen für Britpop-Hymnen wie "Wonderwall" und "Don't Look Back in Anger", doch ihre ständigen Streitereien führten 2009 zum Bruch der Band. Während Ron Mael und Russell Mael über Jahrzehnte hinweg ein funktionierendes Team geblieben sind, war das Verhältnis der Gallagher-Brüder oft von Eifersucht, Beleidigungen und Eskalationen geprägt. Oasis waren das Gegenteil von Sparks: explosiv, laut und unberechenbar – sowohl musikalisch als auch persönlich. Ihre öffentliche Fehde gehört zu den berühmtesten Geschwisterstreits der Musikgeschichte. Noel Gallagher und Liam Gallagher konnten sich weder auf noch hinter der Bühne ausstehen. Ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedlich Brüder in Bands miteinander umgehen können – während Sparks eine harmonische Zusammenarbeit pflegen, haben sich Oasis teilweise selbst zerstört.
"When Do I Get to Sing 'My Way'?" aus dem Jahr 1994 ist wohl einer der bekanntesten Sparks-Hits der 90er und verkörpert perfekt die Mischung aus Ironie und Melancholie, die die Band auszeichnet. "When Do I Get to Sing 'My Way'?" ist eine Hommage an den Wunsch nach Anerkennung und Eigenständigkeit – ein Thema, das für Sparks selbst oft relevant war. Besonders interessant ist das Musikvideo, in dem Ron Mael und Russell Mael als rivalisierende Brüder inszeniert werden, die sich in einer dramatischen Schwarz-Weiß-Welt gegenseitig ausstechen wollen. Die Darstellung ist natürlich überzeichnet, aber sie spiegelt auf humorvolle Weise die Dynamik wider, die Geschwisterbands oft prägt – zum Glück ist das bei Sparks mehr Fiktion als Realität. Der Song selbst wurde ein Überraschungserfolg in Deutschland und ein Clubhit in den USA, was zeigt, dass Sparks auch nach Jahrzehnten im Geschäft immer wieder neue Fans für sich gewinnen können.