The Cranberries – Zombie
Dolores O’Riordan wäre heute 53 Jahre alt geworden. Deshalb schauen wir uns mal den erfolgreichsten Song der Cranberries an: "Zombie". Aber wisst ihr, worum es darin eigentlich geht?
Dolores O’Riordan wäre heute 53 Jahre alt geworden. Deshalb schauen wir uns mal den erfolgreichsten Song der Cranberries an: "Zombie". Aber wisst ihr, worum es darin eigentlich geht?
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Dolores O’Riordan, Frontfrau der Cranberries, schrieb "Zombie" 1993, nachdem im März 1993 zwei von der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) platzierten Bomben in der nordenglischen Stadt Warrington explodierten und zwei Kinder töteten.
Wesentliche Passagen von "Zombie" beziehen sich auch auf den Osteraufstand 1916 und seine traumatischen Folgen. So heißt es unter anderem:
"It’s the same old theme since 1916. In your head, In your head they’re still fightin’ with their tanks and their bombs and their bombs and their guns. In your head, In your head they are dyin’.“ ("Es ist das gleiche alte Thema seit 1916. In deinem Kopf, in deinem Kopf kämpfen sie immer noch mit ihren Panzern und ihren Bomben und ihren Bomben und ihren Kanonen. In deinem Kopf, in deinem Kopf sterben sie")
Das Wort "Zombie" könnte hierbei als eine Metapher dienen, dass Krieg und Gewalt jeden zum Töten ohne Grund befähigen, eben wie Roboter oder Untote / Zombies des Aufstands.
Einige Kritiker unterstellten Dolores O’Riordan, sie würde im Nordirlandkonflikt Partei ergreifen, die Sängerin betonte jedoch in einem Interview mit der Zeitschrift Vox, sie habe "Zombie" ausschließlich aus menschlicher Sicht geschrieben. „Es ist mir egal, ob es sich um eine protestantische oder katholische Kirche handelt, mir geht es um die Tatsache, dass unschuldige Menschen zu Schaden kommen“, sagte sie. „Das hat mich dazu veranlasst, das Lied zu schreiben... Es nennt keine terroristischen Gruppen oder Organisationen. Er ergreift keine Partei. Es ist ein sehr menschliches Lied.“
"Zombie' war ganz anders als das, was wir vorher gemacht hatten. Es war der aggressivste Song, den wir geschrieben hatten", erzählt Dolores O’Riordan gegenüber Classic Rock. Ursprünglich habe sie ihn auf der Akustikgitarre geschrieben, bei den Proben mit der Band nahm sie dann aber die E-Gitarre und setzte im Refrain die Verzerrung ein. Aber nur so funktionierte der Song. Gitarrist Noel Hogan sagt in einem Interview mit dem holländischen Magazin Face Culture, dass „der härtere Sound das Richtige für den Song war. Wäre er weich gewesen, hätte er nicht diese Wirkung gehabt. Deshalb würde er im Live-Set hervorstechen.“
"Zombie" wurde als erste Singleauskopplung des Albums "No Need to Argue" veröffentlicht und war die insgesamt dritte Single der Cranberries.
Es war der erfolgreichste Song der Band in Europa und ihr einziger Nummer-eins-Hit. In Deutschland wurde "Zombie" mit Platin ausgezeichnet, in Österreich mit Gold und 1995 gewann er den "MTV Europe Music Award" für den besten Song.
1998 wurde den Cranberries die Ehre zuteil, „Zombie“ bei der Verleihung des Friedensnobelpreises zu spielen.
"Zombie" wurde zusammen mit einem eindringlichen Musikvideo beworben, das ebenfalls eine große Wirkung erzielte. Unter der Regie von Samuel Bayer (der auch für den „Smells Like Teen Spirit“-Clip von Nirvana verantwortlich war) wurde das Video in Belfast während der Unruhen gedreht, wobei reale Aufnahmen verwendet wurden. Dolores O'Riordan ist mit goldenem Make-Up vor einem Kreuz zu sehen, zusammen mit einer Gruppe von Jungen mit silbernem Make-up. Wegen seiner „gewalttätigen Bilder“ wurde das Video von der BBC verboten, heute ist es aber eines der meistgesehenen Musikvideos auf YouTube. Im April 2020 erreichte es als erster Song einer irischen Band eine Milliarde Aufrufe.