05.07.2023
Rave The Planet: Spendenaufruf für die Loveparade-Neuauflage
Für diesen Samstag (8. Juli) ist die Großveranstaltung "Rave The Planet" in Berlin angesetzt. Doch wieso wird die Technoparade vielleicht doch nicht stattfinden?
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Wieso fällt "Rave The Planet" dieses Jahr vielleicht aus?
Die Planung für die Technoparade am 8. Juli ist eigentlich so gut wie abgeschlossen. Sie soll auf der Straße des 17. Juni (Ost) stattfinden, von wo sie bis zum Großen Stern weiterlaufen, die Siegessäule umkreisen und wieder über die Straße des 17. Juni zum Brandenburger Tor zurückkehren soll. Mit „Music is the Answer“ gibt es auch schon ein Motto und den passenden Song dazu, beigesteuert von Dr. Motte und Jam El Mar. 300.000 Menschen werden erwartet.
Doch wird "Rave The Planet" nun doch nicht stattfinden? Der Grund für eine mögliche Absage der Loveparade-Neuauflage: Es fehlt ein Sanitätsdienst, der bei solch einer Veranstaltung natürlich extrem wichtig ist. Bei dem Rave im Hochsommer sind Zusammenbrüche von verausgabten Tänzern nicht unüblich und für diese Situationen muss es Hilfe vor Ort geben.
Der Malteser Hilfsdienst hätte bereits im März die Absicherung der Versammlung angeboten und hätte auch schon an verschiedenen Vorbereitungsgesprächen teilgenommen, zuletzt am 8. Juni. In einer Pressemitteilung von "Rave The Planet" heißt es: "Danach wurde mehrmals von uns per E-Mail um weitere Details gebeten und die Frage gestellt, welche weitere Zuarbeit unsererseits die Malteser benötigten. Bis zum Tag der Absage der Zusammenarbeit, dem 21.06.2023, kam darauf keine Rückmeldung. Unsere sämtlichen Bemühungen, in der Kürze einen adäquaten Ersatz zu finden, wurden von nichtkommerziellen Sanitätsdiensten abgelehnt. Auch die kommerziellen Dienstleister erteilten uns Absagen".
Eine Sprecherin der Malteser erklärt wiederum, dass es zu keinem Zeitpunkt eine offizielle Beauftragung und einen Vertrag über Sanitätsdienstleistungen gab und die Malteser nicht mal mündliche Zusagen für die Erbringung von Sanitätsdienstleistungen gegeben hätten. Weiter heißt es: "Wir hätten den Sanitätsdienst unterstützen können, wenn die grundlegenden Planungen rechtzeitig vorbereitet gewesen wären. Das war es nicht".
Die Organisatoren von "Rave The Planet" zeigen sich aber optimistisch. In einer Eilmeldung erklärten sie, dass ihnen soeben ein "eigenfinanzierter Sanitätsdienst für die Versammlung auferlegt wurde". Ob das wirklich klappt, ist allerdings noch unsicher: "Die Angelegenheit befindet sich derzeit bei unseren Anwälten in der rechtlichen Prüfung.", heißt es in der Pressemitteilung.
Von der Loveparade zu "Rave The Planet"
Was als politische Demonstration startete, wurde schon bald eine kommerzielle Großveranstaltung: Die Loveparade startete vor 34 Jahren, im Jahr 1989, und hatte damals 150 Beteiligte. 1999 stieg die Besucherzahl laut Veranstalter auf 1,5 Millionen an und 2001 wurde die Technoparade als kommerzielle Veranstaltung eingestuft und eben nicht mehr als Demonstration. Nach dem Unglück in Duisburg 2010, bei dem 21 Menschen ihr Leben verloren und 652 weitere verletzt wurden, fand die Loveparade vorerst nicht mehr statt.
Erst 10 Jahre später, 2020, holte Dr. Motte die Loveparade unter dem Namen "Rave The Planet" zurück. Das Ziel: Die Technokultur in Berlin soll in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen werden.
„Music Is The Answer“ - Dr. Motte & Jam El Mar (Rave The Planet Anthem 2023)
