9 Fakten über Richey Edwards
Der Gitarrist von den Manic Street Preachers verschwand am 1. Februar 1995 spurlos. Darum geht’s in Folge 6 von Pop Crimes. Neun Fakten über Richey Edwards findet ihr hier.
Der Gitarrist von den Manic Street Preachers verschwand am 1. Februar 1995 spurlos. Darum geht’s in Folge 6 von Pop Crimes. Neun Fakten über Richey Edwards findet ihr hier.
Falls dich dieses Thema belastet oder triggern könnte, überlege bitte, ob du den Inhalt lesen oder mit einer unterstützenden Person gemeinsam darauf zugreifen möchtest.
Falls du selbst betroffen bist, bist du nicht allein. Es gibt Hilfe und Unterstützung. Wende dich bitte an deinen behandelnden Arzt oder Psychotherapeuten, die nächste psychiatrische Klinik oder den Notarzt unter 112.
Du erreichst die Telefonseelsorge rund um die Uhr und kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222.
1986 gründeten sich die Manic Street Preachers an der Oakdale Comprehensive School in Blackwood, Wales. Alle Bandmitglieder besuchten die gleiche Schule. Der Sänger James Dean Bradfield und der Drummer Sean Moore sind Cousins und gemeinsam aufgewachsen. Der Bandname soll angeblich darauf zurückzuführen sein, dass Bradfield als Straßenmusiker in eine Auseinandersetzung geriet, weil ihn jemand fragte: „Was bist du Junge, eine Art manic street preacher (wörtlich übersetzt: manischer Straßenprediger)?“
Richey Edwards war zu Beginn noch als Fahrer und Roadie für die Band unterwegs. Erst 1989 wurde er als Texter und viertes Mitglied der Manic Street Preachers offiziell aufgenommen. Sein Talent bestand damals vor allem aus dem Texten, musikalisch hingegen war Richey Edwards nicht sonderlich begabt. Bei frühen Live-Auftritten mimte er oft nur das Gitarrenspiel nach und war auch nur bei zwei Songs während der Studioaufnahmen als Gitarrist dabei.
Während der Zeit bei den Manic Street Preachers ging Richeys Edwards offen mit seinen psychischen Problemen um. Er litt unter schweren Depressionen und zeigte auch selbstverletzendes Verhalten. Im Mai 1991 schnitt er sich bei Interview mit NME die Worte „4 Real“ mit einem Rasiermesser in den Arm, als Antwort auf die Frage, wie ernst es ihm mit seiner Kunst sei. Schlaflosigkeit und Alkoholkonsum war ebenfalls ein Thema bei ihm. Kurz vor der Veröffentlichung von „The Holy Bible“ begab sich Richey Edwards selbstständig zur Behandlung in ein Krankenhaus.
Am 1. Februar 1995 verschwand Richey Edwards spurlos. Eigentlich sollte er an diesem Tag nach Amerika reisen, dort ist er allerdings nie angekommen. Sein Auto wurde an der Severn-Brücke gefunden. Sie verbindet England und Wales miteinander und gilt als bekannter Platz für Suizidgefährdete. Hatte sich Richey Edwards das Leben genommen? Oder ist er möglicherweise doch nur untergetaucht? Darum geht’s in der sechsten Folge von Pop Crimes.
Wenn Richey Edwards wirklich am 1. Februar 1995 verstorben ist, dann würde ihn das zum Mitglied im Klub 27 machen. Dabei geht es vor allem um Musiker, die eben im Alter von 27 Jahren starben. Kurt Cobain, Jimi Hendrix oder auch Amy Winehouse werden diesem Club zugeschrieben. Die Liste an weiteren möglichen Mitgliedern ist lang. Im engsten Sinne sind jedoch Mitglieder des Klub 27 oft solche Künstler, die einen exzessiven Lebensstil pflegten, möglicherweise unter dem Borderline-Syndrom litten oder gerade in einer Quarterlife Crisis steckten. Eine selbsterfüllende Prophezeiung soll auch dahinterstecken. So hatte zum Beispiel Amy Winehouse ihrem Assistenten vor ihrem Tod gestanden, genau davor Angst zu haben.
1996 brachten die Manic Street Preachers „Everything Must Go“ raus. Es war das erste Album nach dem Verschwinden von Richey Edwards. Fünf Songs auf der Platte wurden noch Edwards geschrieben. Bis heute ist es eines der bestverkauften Alben der Manic Street Preachers und ebnete den Weg der Band zum Mainstream. Im gleichen Jahr gewannen sie dadurch den Brit Award für das „Beste Album“ und die „Beste Band“. 1998 folgte dann „This Is My Truth Tell Me Yours“, es ist das erfolgreichste Album der Band und das auch weltweit, besonders die Single „If You Tolerate This Your Children Will Be Next“ kam gut an.
Rachel Edwards ließ in Zusammenarbeit mit zwei Autoren 2019 ein Buch über das Verschwinden von Richey Edwards veröffentlichen. In diesem Buch wird analysiert, wieso ein Selbstmord weniger in Frage kommt, als es vielleicht auf den ersten Blick aussieht. Bis heute gibt Rachel Interviews oder hält Vorträge an Universitäten. „Meine Eltern sind jetzt beide tot. Nur ich bin übrig geblieben, um weiter nach neuen Informationen darüber zu suchen, was mit meinem Bruder passiert ist“, erzählte Rachel Edwards 2020 in einem Interview mit GQ.
Obwohl die Manic Street Preachers seit dem Verschwinden von Richey Edwards immer noch weiter Musik machen, haben sie seine Stelle nie neu besetzt. Abseits von Liveshows sind sie jetzt ein Trio. Trotzdem erinnern sie regelmäßig auch bei Auftritten weiter an Richey Edwards. Da kommt dann mal ein „der nächste Song war sein verdammtes Meisterwerk“ von der Bühne. Bis heute sollen die Manic Street Preachers übrigens 25 % der Tantiemen auf ein Bankkonto mit Richey Edwards Namen überweisen, für den Fall, dass er jemals zurückkommt.
Seit dem Verschwinden von Richey Edwards am 1. Februar 1995 sind mehrere Bücher über ihn und seinen Fall erschienen. Eine Filmemacherin wollte sogar ein Biopic über den Musiker veröffentlichen, allerdings distanzierten sich die Familie und die Manic Street Preachers davon und das Projekt wurde bis heute nicht realisiert. Die Manic Street Preachers ehrten ihren Songschreiber 2009 mit einem Album. „Journal for Plague Lovers“ enthält 13 Songs die alle Texte enthalten, die Richey Edwards hinterlassen hatte. „Die Brillanz und Intelligenz der Texte sagte uns, dass wir sie endlich verwenden mussten“, schrieben sie damals auf der Website. Darüber wie die Manic Street Preachers mit dem Verschwinden von Richey Edwards umgegangen sind, sprechen wir in der Deep Dive-Folge.
Stars, Hits und Skandale - darum gings in den 90ern gerne mal. Ein Jahrzehnt mit großartiger Musik und einer unfassbaren Popkultur. Aber dahinter verbirgt sich auch gerne eine dunkle Seite, mit Verbrechen und skandalösen Geschichten. Egal ob Marky Mark, Björk, Versace oder 2Pac. Pop Crimes erzählt die wahren Geschichten hinter den Stars. Eine neue Folge gibt es jeden Donnerstag ab 5 Uhr.
Stars, Hits und Skandale - darum gings in den 90ern gerne mal. Ein Jahrzehnt mit großartiger Musik und einer unfassbaren Popkultur. Aber dahinter verbirgt sich auch gerne eine dunkle Seite, mit Verbrechen und skandalösen Geschichten. Egal ob Marky Mark, Björk, Versace oder 2Pac. Pop Crimes erzählt die wahren Geschichten hinter den Stars. Eine neue Folge gibt es jeden Donnerstag ab 5 Uhr.