9 Fakten über Slick Rick
Um Slick Rick, den Rapper mit der Augenklappe, geht es in der fünften Folge von unserem Podcast "Pop Crimes". Hier lernt ihr ihn besser kennen.
Um Slick Rick, den Rapper mit der Augenklappe, geht es in der fünften Folge von unserem Podcast "Pop Crimes". Hier lernt ihr ihn besser kennen.
Slick Rick, geboren als Richard Martin Lloyd Walters am 14. Januar 1965 in Mitcham, London, wuchs in einem armen Viertel auf. Als Kind war er oft mit anderen Kindern im Hinterhof, während seine Mutter arbeitete. Doch 1976 wanderte die Familie in die USA aus und ließ sich in der Bronx, New York, nieder. Für den jungen Rick, der mit einem britischen Akzent sprach und eine Augenklappe trug, war es schwer, Anschluss zu finden. Er wurde oft gemobbt, doch seine Liebe zur Musik half ihm, eine neue Identität zu formen.
Rick trägt nicht nur zum Stil, sondern aus einer tragischen Notwendigkeit seine berühmte Augenklappe. Als Kleinkind erlitt er eine schwere Verletzung: Eine Glasscherbe traf sein rechtes Auge, wodurch er sein Sehvermögen auf dieser Seite verlor. Ärzte versuchten, das Auge zu retten, doch ein Splitter beschädigte den Sehnerv irreparabel. Statt sich jedoch von dieser Einschränkung definieren zu lassen, machte er die Augenklappe zu einem festen Bestandteil seines Looks – ein einzigartiges Merkmal, das ihn von anderen Künstlern abhob und ihn zur Ikone machte.
Anfang der 1980er begann Rick, sich in der Hip-Hop-Szene der Bronx einen Namen zu machen. Er trat unter dem Namen MC Ricky D auf und wurde schließlich von Doug E. Fresh entdeckt. Gemeinsam nahmen sie 1985 die Songs „The Show“ und „La Di Da Di“ auf – zwei Tracks, die als Klassiker der frühen Hip-Hop-Geschichte gelten. „La Di Da Di“ wurde besonders berühmt, weil es nur aus Slick Ricks Rap über Doug E. Freshs Beatboxing bestand – ein minimalistischer, aber bahnbrechender Stil. Der Song gilt bis heute als eines der am meisten gesampelten Werke der Hip-Hop-Geschichte.
Nach dem Erfolg mit Doug E. Fresh entschied sich Slick Rick, seine Solo-Karriere zu starten. 1986 wurde er als dritter Künstler überhaupt von Def Jam Records unter Vertrag genommen. Zwei Jahre später veröffentlichte er sein Debütalbum "The Great Adventures of Slick Rick", das sofort ein Klassiker wurde. Die Songs „Children’s Story“, „Teenage Love“ und „Hey Young World“ erzählten eindringliche Geschichten, oft mit moralischen Lektionen – eine Erzähltechnik, die ihn als Hip-Hop’s Greatest Storyteller etablierte. Das Album landete auf Platz 1 der Billboard R&B/Hip-Hop-Charts und festigte seinen Ruf als einer der besten MCs seiner Zeit.
Die Bedeutung von Slick Ricks Musik geht weit über seine eigenen Hits hinaus. Seine Songs wurden über 1.000 Mal gesampelt – mehr als die meisten anderen Künstler im Hip-Hop. Snoop Dogg coverte 1993 mit „Lodi Dodi“ fast den kompletten Text von „La Di Da Di“, Beyoncé verwendete Zeilen von ihm in „Party“, und selbst Popstars wie Miley Cyrus griffen auf seine Texte zurück. Auch Eminem, Nas, Kanye West und TLC haben sich seiner Musik bedient. Damit gehört Slick Rick zu den einflussreichsten Rappern aller Zeiten, dessen Stil bis heute in der Musik nachhallt.
Mit Erfolg kamen auch Probleme. 1990 geriet Slick Rick in einen schweren Konflikt mit seinem Cousin Mark Plummer, den seine Mutter als Bodyguard eingestellt hatte. Plummer soll Slick Rick mehrfach bedroht und sogar versucht haben, ihn auszurauben. In einem Akt der Panik und Selbstverteidigung feuerte Slick Rick mehrere Schüsse auf Plummer ab, wobei auch ein unbeteiligter Passant verletzt wurde. Er wurde wegen versuchten Mordes verhaftet und zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Die Jahre hinter Gittern brachten seine Karriere ins Stocken, doch sie bedeuteten nicht das Ende seiner musikalischen Laufbahn.
Nach seiner Freilassung 1997 dachte Slick Rick, seine rechtlichen Probleme seien vorbei – doch das Gegenteil war der Fall. 2002 wurde er von der US-Immigration and Naturalization Service (INS) festgenommen, weil er kein US-Bürger war und eine Vorstrafe hatte. Nach einem Auftritt auf einem Kreuzfahrtschiff wurde er bei der Wiedereinreise in Florida verhaftet und für 17 Monate inhaftiert. Die Behörden wollten ihn in seine Heimat Großbritannien abschieben. Seine Fans und zahlreiche Unterstützer, darunter Politiker und andere Musiker, protestierten. 2003 wurde er schließlich freigelassen, doch die Einwanderungsbehörde verfolgte ihn noch weitere Jahre.
Nach Jahren der rechtlichen Unsicherheit erhielt Slick Rick 2008 eine volle Begnadigung durch den Gouverneur von New York, David Paterson. Die Behörden hatten ihn jahrelang als Gefahr betrachtet, doch seine positive Veränderung überzeugte den Gouverneur: Slick Rick engagierte sich inzwischen für Jugendprogramme und sprach mit gefährdeten Jugendlichen über die Folgen von Gewalt und Kriminalität. 2016, nach einem jahrzehntelangen Kampf, wurde er endlich offiziell US-Staatsbürger – eine Errungenschaft, die er mit großem Stolz feierte. Gleichzeitig durfte er seine britische Staatsbürgerschaft behalten.
Trotz aller Herausforderungen blieb Slick Rick der Musik treu. 1999 veröffentlichte er sein Comeback-Album "The Art of Storytelling", das von Kritikern gefeiert wurde und große kommerzielle Erfolge erzielte. Er arbeitete mit Künstlern wie Nas, OutKast und Snoop Dogg zusammen. Auch in den 2010er und 2020er Jahren blieb er aktiv: 2018 veröffentlichte er die Single „Snakes of the World Today“, und 2023 kündigte er an, an einem neuen Soloalbum zu arbeiten. Bis heute wird er als einer der größten Geschichtenerzähler des Hip-Hop verehrt.
Stars, Hits und Skandale - darum gings in den 90ern gerne mal. Ein Jahrzehnt mit großartiger Musik und einer unfassbaren Popkultur. Aber dahinter verbirgt sich auch gerne eine dunkle Seite, mit Verbrechen und skandalösen Geschichten. Egal ob Marky Mark, Björk, Versace oder 2Pac. Pop Crimes erzählt die wahren Geschichten hinter den Stars. Eine neue Folge gibt es jeden Donnerstag ab 5 Uhr.
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