Heidelberger Hip-Hop wird Immaterielles Kulturerbe
Wusstest ihr, dass Heidelberg die Quelle des deutschsprachigen Hip-Hops ist? Die Arbeit von Toni L, Torch und Co. wurde nun von der UNESCO gewürdigt.
Wusstest ihr, dass Heidelberg die Quelle des deutschsprachigen Hip-Hops ist? Die Arbeit von Toni L, Torch und Co. wurde nun von der UNESCO gewürdigt.
Hier kommen Deutsch Hip-Hop Fans voll auf ihre Kosten. In diesem Stream feiern wir kopfnickend die einzig wahre Deutsch-Rap-Aera!
Die Hip-Hop Kultur in Heidelberg besteht seit den 80ern und orientiert sich am Hip-Hop der 70er aus der South Bronx von New York. Die Elemente der Heidelberger Hip-Hop Kultur sind: Rap, Deejaying, Beatboxing, Graffiti, Cyphers, Jams und Breakdance.
Mittlerweile hat sich deutschsprachiger Hip-Hop ausgebreitet, aber seine Wurzeln liegen tatsächlich in Heidelberg. Bands wie Advanced Chemistry und die Stieber Twins haben die Kultur überhaupt erst nach Deutschland gebracht. Und natürlich haben sie auch den Hip-Hop der 90er geprägt!
Advanced Chemistry, bestehend aus Toni-L, Gee-One und Torch, hatten ihren Durchbruch 1992 mit ihrer Single „Fremd im eigenen Land“. Das Besondere an dem Song: Advanced Chemistry vereinen Sprechgesang mit Sozialkritik. Der Song bringt der Band den Ruf als Pioniere. Für viele gilt „Fremd im eigenen Land“ als die erste richtige Hip-Hop Produktion in Deutschland.
Die Stieber Twins, bestehend aus den Zwillingsbrüdern Martin und Christian Stieber, produzieren seit 1992 Musik, davor waren sie aber bereits in der Hip-Hop Szene als Tänzer, Graffiti-Sprayer und Beatboxer aktiv. Vor allem in Hinblick auf ihre Produktionen waren die Stieber Twins stilprägend und gelten ebenfalls als Pioniere der Hip-Hop Kultur.
Auch Rapperin Cora E. gilt als Pionierin der Hip-Hop Kultur. Nach Heidelberg zieht sie 1992. Bekannt wurde sie durch die Songs „Könnt ihr mich hör’n?“ (1993) und „Nur ein Teil der Kultur“ (1994). Im Song „Nur ein Teil der Kultur“ beschreibt Cora E. die Hip-Hop Kultur mit den Worten: „Hip Hop ist kein Musikstil, sondern Sprechgesang nur ein Teil der Kultur, B-Boys nur ein Teil der Kultur, Graffiti nur ein Teil der Kultur“ und rappt zum Schluss des Songs: „Und so widme ich auch meinen letzten Reim der Kultur und sie wird niemals nur Musik sein“.
Dass Hip-Hop tatsächlich eine Kultur ist und nicht nur ein Musikstil, hat die UNESCO nun offiziell anerkannt.
Bei dem Immateriellen Kulturerbe geht es um eine Anerkennung von Wissen und Können, das an nächste Generationen weitergegeben wurde. Dazu zählen Musik, Tanz, Bräuche, Feste, Naturwissen und Handwerkstechniken. Im deutschen Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes sind es aktuell 144 Einträge.
Die UNESCO hat nun auch die Bedeutung der Heidelberger Hip-Hop Kultur erkannt und sie als Immaterielles Kulturerbe erklärt. Auf der Website der UNESCO wird begründet: „Sie zeichnet sich durch ihren offenen Partizipationscharakter und eine breite Vernetzung in Deutschland aus.“
„Die Entscheidung, Heidelberger Hip-Hop zum Immateriellen Kulturerbe zu erklären, beweist: die Grenzen zwischen Hoch- und Subkultur sind längst verwischt, und das ist im Sinne der Kultur“, sagt Kunststaatssekretär Arne Braun in Stuttgart.