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Crystal Waters - Gypsy Woman
„Gypsy Woman“ war einer der ersten Dance/ House-Songs, den Crystal Waters schrieb. Doch wie kam sie eigentlich zu der Musikrichtung und worum geht es in dem Song?
90s90s DANCE RADIO
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Wie kam Crystal Waters zur Dance/ House-Musik?
Crystal Waters wuchs in einem sehr musikalischen Elternhaus auf. Ihre Großtante war Schauspielerin und Sängerin, ihr Vater Jazz-Musiker und ihr Onkel Saxophonist. Bereits in jungen Jahren begleitete Crystal ihren Vater auf Tourneen und war es gewohnt, dass Zuhause Proben stattfanden. Doch obwohl der Musiker-Lebensstil Teil ihres Lebens war, schlug sie vorerst einen anderen Weg ein: Sie begann, für die Regierung in DC in der Computerabteilung zu arbeiten, wo sie Haftbefehle ausstellte, merkte aber, dass das nichts für sie war.
Crystal Waters hatte Glück! Dem Cousin eines Kollegen gehörte ein Aufnahmestudio und Crystal hatte die Möglichkeit, Backing Vocals aufzunehmen. Das war ein Schlüsselerlebnis für sie, durch das sie merkte, dass das genau das war, was sie machen wollte! „Ich merkte allerdings, dass ich, wenn ich die ganze Sache vernünftig angehen wollte, meine eigenen Lieder schreiben muss. Ich schaltete also eine Anzeige in der Lokalzeitung und lernte darüber einen Keyboarder kennen“, so Crystal Waters gegenüber „Vice“. Zusammen begannen sie, Songs zu schreiben. Crystal Waters fokussierte sich aber zu der Zeit noch sehr auf Jazz-Musik: „Damals wollte ich noch die nächste Sade werden. Ich hatte den Pferdeschwanz und alles und arbeitete auch an jazzigerem Material.“
Dann lernte sie 1987 die Produzenten „Basement Boys“ auf einer Musikkonferenz kennen, die House-Musik machten und Crystal Waters begann, für sie zu schreiben. „Gypsy Woman“ war einer der ersten Songs, den sie für die Basement Boys schrieb. Thomas Davis von den Basement Boys sagte in einem Interview von 1991, dass es gerade der Jazz-Einfluss von Crystal war, der so wertvoll für das Projekt war: „Es war eine großartige Kombination von Einflüssen. Crystal bringt einen Jazz- und Blues-Hintergrund in ihre Musik ein, der sich gut mit unseren verschiedenen Ideen vermischte."
Worum geht es in „Gypsie Woman“?
„La da dee la da da“ ist wohl die Textzeile, die am meisten in Erinnerung bleibt, wenn man den Song „Gypsy Woman“ zum ersten Mal hört. Aber was passiert eigentlich textlich um diese „Ohrwurmzeile“ herum?
Die Inspiration des Textes zog Crystal Waters aus ihrem eigenen Leben. Ihre Schwester arbeitete in einem Hotel und Crystal ging jede Woche an einer Frau vorbei, die auf der Straße Gospellieder sang und so um Geld bettelte. Diese Frau sah nach Crystals Auffassung gar nicht aus, als sei sie obdachlos, da sie gut gekleidet und geschminkt war. Als ein Zeitungsartikel über sie erschien, in dem stand, dass sie ihren Job im Einzelhandel verloren hat und der Auffassung wäre, dass, wenn sie schon um Geld betteln müsste, wenigstens repräsentabel aussehen sollte, wurde Crystal klar: Es kann jeden treffen. Darüber schrieb sie dann den Text für „Gypsy Woman“.
Wie kam „Gypsy Woman“ an?
Crystal Waters erzähle gegenüber „Vice“, dass „Gypsy Woman“ anfangs gar nicht gut ankam: „Als wir zum ersten Mal erfolgreich wurden, buhten die Leute uns aus und sagten, dass wir keine echte Musik machen würden. Es war ein richtiger Kampf, die Platte zu veröffentlichen.“ Das lag daran, dass House-Musik sich eben noch nicht zu 100% in Washington DC etabliert hatte.
Doch als der Song dann erstmal veröffentlicht war, ging er durch die Decke! "Gypsy Woman" erreichte Platz acht der US Billboard Hot 100 und stand in Belgien, Italien, den Niederlanden, Spanien, der Schweiz sowie in den Eurochart Hot 100 an der Spitze der Charts. In Deutschland war der Song in den Top 10. Und der Erfolg hielt an: 2020 setzte das Slant Magazine "Gypsy Woman" auf Platz 10 seiner Liste der "100 besten Dance-Songs aller Zeiten" und 2022 nahmen Pitchfork und Rolling Stone den Song in ihre Liste der "250 besten Songs der 1990er Jahre" und der "200 größten Dance-Songs aller Zeiten" auf.
Crystal Waters - Gypsy Woman (She's Homeless) (Official Music Video)
