"Twin Peaks"-Regisseur David Lynch ist tot
Erst 2024 machte David Lynch eine Krankheit öffentlich, jetzt trauert Hollywood um einen der wichtigsten Regisseure des Films, darunter auch Francis Ford Coppola und Naomi Watts.
Erst 2024 machte David Lynch eine Krankheit öffentlich, jetzt trauert Hollywood um einen der wichtigsten Regisseure des Films, darunter auch Francis Ford Coppola und Naomi Watts.
Der Jahreswechsel von 1999 auf 2000 ist jetzt 25 Jahre her. Wir haben zu diesem Anlass ein Special Radio mit dem coolen Millennium Sound für euch!
David Lynch wird von seinen Wegbegleitern gerne als „Träumer“ und „größter Künstler unserer Zeit“ beschrieben. Am 16. Januar gab seine Familie per Facebook bekannt, dass der Regisseur verstorben ist. „Mit tiefer Trauer geben wir, seine Familie, das Ableben des Menschen und Künstlers David Lynch bekannt. Jetzt, da er nicht mehr unter uns ist, klafft ein großes Loch in der Welt. Aber wie er sagen würde: ‚Behalte den Donut im Auge und nicht das Loch.‘“
Erst vor wenigen Monaten hatte David Lynch öffentlich bekannt gegeben, dass er durch sein lebenslanges Rauchen an einer chronisch fortschreitenden Lungenerkrankung leide, die es ihm nicht mehr erlaube das Haus zu verlassen. Er starb am 15. Januar, nur wenige Tage vor seinem 79. Geburtstag, die genaue Todesursache wurde bisher noch nicht bekannt gegeben.
Mit seinen Filmen revolutionierte David Lynch das Kino. Er war bekannt dafür Albträume als Stilmittel zu benutzen und spielte mit Voyeurismus und fremden Welten. Das wird besonders in Filmen wie „Eraserhead“, „Blue Velvet“, „Lost Highway“ oder „Twin Peaks“ klar.
„Twin Peaks“ hatte es den Film-Fans in den 90ern angetan. David Lynch zauberte erst gemeinsam mit Mark Frost die Serie und einige Jahre später noch den gleichnamigen Film. Dieser fungierte als Prequel zur Serie und beschäftigte sich mit Laura Palmer wenige Tage vor ihrem Tod.
Kritiker lobten besonders die erste Staffel „Twin Peaks“, sie soll das US-Fernsehen geprägt und verändert haben. Der Spielfilm kam beim Publikum dagegen gar nicht mehr gut an und sorgte dafür, dass David Lynch für einige Zeit in den 90ern regelrecht gemieden wurde, wenn es um Filme ging. Großprojekte vertraute man ihm quasi nicht mehr an.
Erst 1996 wurde David Lynchs nächster großer Film wieder finanziert: „Lost Highway“, ein Streifen ganz nach seinem Stil – der kam beim Publikum zum Glück auch wieder gut an und wurde sogar 2003 als Oper uraufgeführt. Sein vielleicht größter Film kam jedoch erst 2001 raus.
„Mullholland Drive“ wurde vor 2016 erst durch 177 Filmkritiker weltweit zum bis dahin besten Film des 21. Jahrhunderts gekürt. Es geht um Liebe, Eifersucht und Mord und spielt mit den klassischen Themen des David Lynch, am Ende weiß man als Zuschauer gar nicht so genau was man da eigentlich gesehen hat. (Eine klare Filmempfehlung unsererseits!)
Im Laufe seiner Karriere erhielt David Lynch so einige Auszeichnungen: Den europäischen Filmpreis oder auch die Goldene Palme sind nur einige von den 42 Filmpreisen in seinem Regal. David Lynch wurde sogar viermal für einen Oscar nominiert, konnte ihn allerdings nie gewinnen, bis die Academy ihn 2019 mit dem Ehrenoscar für sein Lebenswerk auszeichnete.
Nach so einer eindrucksvollen Karriere ist es wenig verwunderlich, dass ganz Hollywood Abschied von David Lynch nimmt. Regisseur Steven Spielberg bezeichnete ihn in einem Statement als „einzigartigen, visionären Träumer, der Filme drehte, die sich handgemacht anfühlten. Die Welt wird eine so originelle und einzigartige Stimme vermissen. Seine Filme haben bereits den Test der Zeit bestanden und werden es immer tun.“
Nicolas Cage, der in David Lynchs „Wild at Heart“ mitspielte, sagte gegenüber Deadline, er sei „einer der größten Künstler dieser oder jeder anderen Zeit. Er war mutig, brillant und ein Außenseiter mit einem fröhlichen Sinn für Humor. Ich hatte nie mehr Spaß an einem Filmset als bei der Arbeit mit David Lynch. Er wird immer Gold wert sein.“
Der „Twin Peaks“-Schauspielerin Lara Flynn Boyle gab folgendes Statement bei Deadline ab: „Da geht der wahre Willy Wonka des Filmemachens. Ich fühle mich, als hätte ich ein goldenes Ticket bekommen, als ich die Chance hatte, mit ihm zu arbeiten. Er wird sehr vermisst werden.“